Fluggesellschaften handhaben das Thema Bordgepäck sehr unterschiedlich: Mal darf die Reisetasche nur 6 Kilogramm auf die Waage bringen (wie bei Tuifly), mal gibt es gar keine Gewichtsbeschränkung wie bei mancher amerikanischen Airline. Hier die aktuellen Handgepäck-Bestimmungen der 25 wichtigsten Fluggesellschaften im Überblick zum Download. Außerdem eine Übersicht, was erlaubt ist im Handgepäck und was nicht.
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Die Handgepäck-Bestimmungen der wichtigsten 25 Airlines
Nur mit Handgepäck zu reisen, ist ein echter Luxus: Die Bordkarte auf dem Smartphone oder ausgedruckt in der Hand, treffen Passagiere mit leichtem Gepäck getrost erst kurz vor dem Boarding am Airport ein und durchlaufen gleich die Sicherheitskontrolle, ohne vorher am Check-in Schlange zu stehen. Nach der Landung geht´s direkt vom Flieger Richtung Ausgang, anstatt am Kofferband Zeit zu verplempern.
Mit Handgepäck schneller und günstiger unterwegs
Wer keinen großen Koffer braucht, ist also wesentlich schneller unterwegs. Und häufig günstiger: Viele Fluggesellschaften bieten Basic-Tarife an, die lediglich die kostenfreie Mitnahme von Bordgepäck beinhalten. Doch welche Maximalmaße gelten für das Handgepäck? Und wieviel darf die Reisetasche wiegen? Die Regelungen sind von Airline zu Airline unterschiedlich.
Fast hätte es geklappt mit einer Vereinheitlichung der Handgepäck-Regelung. Im Sommer 2015 kündigte die Branchenorganisation der Linienfluggesellschaften (IATA) an, eine verkleinerte Standardgröße für das Handgepäck zu empfehlen: 55 mal 35 mal 20 Zentimeter statt wie bisher 56 auf 45 auf 25 Zentimeter. IATA wollte gewährleisten, dass alle Passagiere – und nicht nur die ersten, die in der Kabine sind - auch tatsächlich in der Lage sind, ihr Handgepäck bequem in den Fächern über den Sitzen verstauen können.
Plan für einheitliche Handgepäck-Regelung gescheitert
Nach massiver Kritik ist IATA kurze Zeit später von diesen Plänen abgerückt. Die aktuelle Empfehlung des Luftverbands ist nicht bindend. Die tatsächlichen Höchstmaße variieren von Airline zu Airline, wobei einige Billigflieger großzügiger sind als die klassischen Fluggesellschaften. Die Bandbreite reicht von einem einzigen Gepäckstück mit maximal 6 Kilogramm bis hin zum Reisegepäck ohne Gewichtsbeschränkung.
Handgepäck plus Handtasche
Wer seine Fluggesellschaft nach Maximalgewicht oder Maximalgröße des Handgepäcks auswählt, sollte genau hinschauen: Ist neben dem Handgepäckstück eine zweite Tasche erlaubt oder dürfen weitere Gegenstände mit an Bord gebracht werden? Eine vermeintlich tolerante Höchstgrenze entpuppt sich eventuell auf den zweiten Blick als die schlechtere Lösung.
Wo es Regeln und Beschränkungen gibt, versuchen Menschen, sie zu umgehen: Manche Passagiere, die eine zu schwere oder zu große Tasche dabeihaben, verlassen sich darauf, dass sie ohnehin nicht kontrolliert werden. Üblicherweise wird Handgepäck am Gate nicht nachgewogen – mitunter passiert es aber doch. Wenn der Rucksack dann zu viel auf die Waage bringt, droht eine Nachzahlung. Ist die Tasche zu groß, wird sie eventuell im Frachtraum verstaut. Wer sperriges Handgepäck mit an Bord nimmt und dementsprechend viel Platz im Ablagefach belegt, sieht sich unter Umständen mit missbilligenden Blicken oder Kommentaren von Mitreisenden konfrontiert.
Sondergepäck bleibt Sonderfall
Bei der Mitnahme von Sondergepäck wie etwa beim Transport von Musikinstrumenten lohnt sich ebenfalls ein Vergleich. Manche Airlines sind in dieser Hinsicht kulant, andere verlangen die Aufgabe als Gepäckstück oder die Buchung eines Extra-Sitzes, falls das Instrument die Höchstmaße für das Handgepäck überschreitet. Auch wer Babytasche, Babysitz oder eine Gehhilfe mitnehmen möchte, sollte die Betsimmungen der jeweiligen Airline kennen. Die meisten genehmigen die Mitnahme dieser notwendigen Gegenstände zusätzlich, bei manchen Fluggesellschaften muss sich der Passagier zwischen diesen Dingen und einem Handgepäckstück entscheiden.
Die ideale Tasche für das Handgepäck
Wer sich eine Reisetasche oder einen kleinen Koffer als Handgepäck anschafft, sollte also darauf achten, dass er die Höchstmaße seiner Lieblings-Airlines nicht überschreitet. Oder dass er eine Tasche kauft, die flexibel genug ist, um sich unterschiedlichen Regelungen anzupassen.
Top 3 der europäischen Airlines in punkto Handgepäck:
- British Airways
- Air France
- Iberia
Weiter zum Download der Handgepäck-Regelungen der Airlines.
Was darf rein ins Handgepäck?
Welche Dinge erlaubt und welche verboten sind im Handgepäck, ist klar geregelt. Folgende Vorschriften gelten auf den Flughäfen der Europäischen Union sowie für Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz:
Begrenzte Menge Flüssigkeiten an Bord
Grundsätzlich müssen die im Handgepäck mitgebrachten Flüssigkeiten in einen transparenten, wiederverschließbaren 1-Liter-Beutel passen. Die einzelnen Behälter dürfen maximal 100 Milliliter fassen. Als Flüssigkeit gelten:
- Getränke
- Marmelade
- Sirup
- Joghurt
- Deo
- Gels, (z.B. Haar-Gel)
- Pasten (z.B. Zahnpasta)
- Parfüm
- Cremes und Lotionen
- Rasier- und Haarschaum
- Sprays
- andere Produkte mit ähnlicher Konsistenz
Ausnahmen: Flüssigkeiten, die nach der Sicherheitskontrolle gekauft wurden, dürfen mit an Bord genommen werden. Sie müssen bis zum Zielort in der versiegelten Duty-Free-Tasche bleiben. Medikamente und Spezialkost, zum Beispiel Babynahrung, sind generell erlaubt.
Verbotene Gegenstände im Handgepäck
Nicht in die Kabine mitgebracht werden dürfen Gegenstände, die die Flugsicherheit gefährden. Dazu zählen:
- spitze und scharfe Gegenstände wie Scheren, Messer und Feilen
- stumpfe Gegenstände, die als Schlagwaffe eingesetzt werden können (zum Beispiel Baseballschläger
- Waffen, Spreng- und Brandstoffe (Feuerzeuge dürfen nur am Körper an Bord mitgeführt werden)
Achtung bei der Einfuhr von Lebensmitteln
Für Passagiere, die von außerhalb in die EU einreisen, gelten besondere Vorschriften in punkto Lebensmittel: Tierische Produkte (Fleisch, Milch, Milcherzeugnisse, …) dürfen nicht mitgebracht werden (weder im Handgepäck noch im aufgegebenen Gepäck) oder müssen laut der Deutschen Zollbehörde über bestimmte Stellen, an denen ein Veterinär anwesend ist, in die EU eingeführt werden.
Ausnahmen: Manche Länder wie Norwegen und die Schweiz erlauben die Mitnahme von geringen Mengen solcher Produkte für den Eigenverzehr. Ausgenommen sind außerdem Honig und Fischereierzeugnisse. (ele)