Lederprodukte: nützlich und ästhetisch wertvoll
Leder ist ein wundervolles Material, ein Naturprodukt. Ledertaschen, Lederrucksäcke, Ledergeldbörsen, Schreibtischaccessoires aus Leder – sie alle begleiten uns im Alltag, sind nützliche und vor allem auch ästhetisch wertvolle Produkte. Deshalb ist es uns wichtig, sie möglichst lange zu erhalten. Wie kann man Leder pflegen? Eine Frage, die sich uns aufdrängt. Wir haben Tipps für Sie zur richtigen Lederpflege.
Doch bevor wir diese Frage beantworten können, ist es wichtig, zunächst die Frage zu beantworten: welches Leder genau?
Kleines Lederlexikon
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Glattleder und Rauleder.
Glattleder
ist, wie der Name sagt, ein glattes Leder, hergestellt aus der „Narbenseite“, der Oberseite der tierischen Haut. Trotz glatter Oberfläche kann dieses Leder auch strukturiert sein.
Man unterscheidet grundsätzlich 3 Arten von Glattleder:
- Reines Anilinleder
Hergestellt aus einer fehlerlosen, sprich Rohhaut ohne Narben, bleibt nach dem Durchfärben unbehandelt. Das Leder ist glatt, naturbelassen und weich.
- Semi-Anilinleder
Erhält nach dem Durchfärben zusätzlich eine oberflächliche Tönung mit Pigmentfarben. Das Leder ist glatt und immer noch weich.
- Pigmentiertes, gedecktes Leder
Wird mit einer stärkeren Farbschicht überzogen. Das Leder ist glatt und fest.
Nappa-Leder: dieses sehr beliebte Leder gehört ebenfalls zur Gruppe der Glattleder, das sich durch besondere Geschmeidigkeit auszeichnet. Auch Nappaleder gibt es in naturbelassener, in leicht pigmentierter oder in stärker pigmentierter Ausführung.
Rauleder
ist, wie auch hier der Name sagt, ein an der Oberfläche aufgerautes Leder.
Die Oberfläche hat samtartigen Charakter, haptisch und optisch überaus angenehm. Die aufgeraute und samtige Oberfläche dieses Leders kann nicht mit einer zusätzlichen Farbschicht versehen werden, denn diese würde die Fasern verkleben und damit den samtweichen Charakter des Leders wieder zunichtemachen.
Zur Gruppe der Rauleder gehört:
- Nubukleder bzw. nubukisiertes Leder
Dieses weist eine ganz besonders samtige und feine Oberflächenstruktur auf
- Veloursleder
Aufgrund seiner etwas gröberen Fasern nicht ganz so fein, aber dennoch seinerseits samtweich
Wildleder: umgangssprachlich hat sich für die Kategorie Rauleder auch der Begriff Wildleder eingebürgert.
Das hat damit zu tun, dass Wildleder aus wild lebenden Tieren hergestellt wird. Deren Hautoberseite ist durch das Leben in wilder Natur stark vernarbt. Deshalb verwendet man hier die Hautunterseite, auch „Fleischseite“ genannt. Diese wird, wie bei den Raulederarten auch, aufgeraut und zu Veloursleder verarbeitet.
Wildleder gehört also zur Kategorie der Rauleder und hier zum Sammelbegriff Veloursleder. Umgekehrt aber sind nicht alle Rauleder zwangsläufig Wildleder. Eine kleine Begriffsklärung!
Zur Orientierung geben wir im Shop von Jahn-Lederwaren die Art des Leders für jedes einzelne Produkt an!
Veloursleder bei unserer Grillschürze ha-980
Leder pflegen
Nachdem Sie nun einen Überblick über verschiedene, auch bei Jahn-Lederwaren verarbeitete Lederarten haben, geben wir Ihnen Tipps zu „Wie pflege ich Leder?“ – ohne großen Aufwand.
Denn Lederpflege ist wichtig, damit das natürliche und wundervolle Material Leder, das im Alltag zwangsläufig Schmutz, UV-Strahlung und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, auf lange Zeit schön bleibt.
Glattleder pflegen
- Reines Anilinleder und Semi-Anilinleder
gehören zwar zur Kategorie der Glattleder, aufgrund ihrer naturbelassenen Ausführung empfehlen wir, diese Leder (ähnlich wie Rauleder) mit „Lederfein“, das Sie bei uns im Shop bestellen können, zu imprägnieren. Das Lederpflegemittel wird auf Wasserbasis hergestellt und ist daher weder gesundheits- noch umweltschädigend. Darüber hinaus bietet sich für die Anilinlederpflege regelmäßige mechanische Behandlung mit einem festeren, trockenen Schwamm (kann ein normaler Küchenschwamm sein, aber Achtung: auf keinen Fall die raue Seite des Schwamms) oder einer weichen Bürste an. Wichtig ist es, wenn Sie Ihr Leder pflegen, sanft und vor allem gleichmäßig vorzugehen.
- Pigmentiertes, gedecktes Leder
schützen Sie am besten mit dem „Leder Protector“ von Colourlock, auch dieses ist bei uns im Shop erhältlich. Sie geben das Lederpflegmittel auf ein Tuch und verteilen es sanft und gleichmäßig auf dem Leder.
- Glattleder verträgt hin und wieder auch Lederfett. Auch dieses auf ein Tuch auftragen und behutsam auf der Lederoberfläche einreiben. Das Produkt von „Elephant“ finden Sie ebenfalls in unserem Shop. Wollen Sie das Glattleder zusätzlich vor starkem Abrieb oder vor Abfärben schützen, benutzen Sie die „Leder-Versiegelung“ von Colourlock, auch bei Jahn-Lederwaren erhältlich.
- Nappa-Leder
sollte in seiner naturbelassenen Variante auch nur mit „Lederfein“ imprägniert werden. Leicht und stärker pigmentierte Nappaleder vertragen eine Pflege, wie wir sie bei pigmentiertem, gedecktem Leder empfehlen.
Rauleder pflegen
Die aufgeraute Oberfläche von Rauleder erfordert regelmäßige, aber zurückhaltende Lederpflege, ähnlich wie die Anilinlederpflege.
Für alle Nubuk-, Velours- und Wildleder empfehlen wir daher als Lederpflegemittel das oben beschriebene „Lederfein“ und zusätzlich auch hier die mechanische Pflege mit einem Schwamm (kann ein normaler Küchenschwamm sein, aber Achtung: auf keinen Fall die raue Seite eines Schwamms) oder einer weichen Bürste.
Regelmäßige, aber mäßige Lederpflege – je nach Beanspruchung etwa halbjährig – erhält Ihr Leder für lange Zeit schön.
Für alle Lederpflegemittel gilt: Gehen Sie sparsam damit um, weniger ist mehr!
Leder reinigen
Flecken vom Leder entfernen durch ein angefeuchtetes Mikrofasertuch und leichte, kreisende Bewegungen
Was aber, wenn sich Flecken einstellen?
Handelt es sich um wasserlösliche Flecken, empfehlen wir für
- Reines Anilinleder
- Semi-Anilinleder
- naturbelassenes Nappa-Leder
- alle Rauleder: Nubuk-, Velours- und Wildleder
eine Lederreinigung mit einem angefeuchteten Mikrofasertuch.
Nehmen Sie die Reinigung mit Fingerspitzengefühl vor, kreisende Bewegungen ohne starken punktuellen Druck sind ratsam, das Leder dankt es Ihnen.
Wobei wasserlösliche Flecken, die sich auf
- gedecktem, pigmentiertem Glattleder
- leicht und stärker pigmentiertes Nappaleder
eingestellt haben, können Sie mit einem angefeuchteten und mit Kernseife getränktem Tuch entfernen.
Auch hier auf kreisende Bewegungen ohne starken punktuellen Druck achten.
Wichtig: Jedes Lederreinigungsmittel nur auf das Reinigungstuch und niemals direkt aufs Leder auftragen – und immer gleichmäßig und sanft verreiben.
Handelt es sich umfettlösliche Flecken, raten wir davon ab, diese selbst zu entfernen. Gehen Sie damit besser in eine professionelle Reinigung.
Weitere Tipps für die richtige Lederpflege und Lederreinigung Ihrer bei Jahn-Lederwaren erworbenen Handtaschen, Rucksäcke, Geldbeutel, Aktentaschen aus Echtleder geben wir Ihnen in demnächst folgenden Blog-Beiträgen.